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Konferenz Afrika Diskurs IV – 23.+24. September 2016

Mit der Verschärfung der so genannten Flüchtlingskrise steht erneut die Frage nach VERANTWORTUNG im Raum – nicht nur angesichts dieser Katastrophe, sondern auch für viele der Zustände in der Welt: Wer schuldet wem was?

„Fluchtursachenbekämpfung“ als Modewort der Stunde scheint politische Kräfte aller Richtungen in Europa zunächst positiv zu mobilisieren; doch was sie tatsächlich bedeutet, scheidet nach wie vor die Geister: Viel zu oft wird sie auf eine Beschäftigung mit Symptomen, etwa das Stabilisieren von Flüchtlingscamps in Regionen außerhalb von Europa reduziert. Eine Auseinander­setzung mit der Friedens-, Rohstoff-, Agrar-, Handels-, Entwicklungs-, der Finanzpolitik sowie mit der Verschuldungsproblematik findet dagegen selten statt. Doch es sind jene lange nachwirkenden Angriffe auf die Strukturen einiger der Herkunftsländer der Geflüchteten, die für viele der Fluchtursachen mitverantwortlich sind.

In diesem Kontext greift die 4. Konferenz „Afrika neu denken“ als Ort eines kritischen Diskurses zentrale Aspekte der Destabilisierung der Strukturen afrikanischer Länder auf. Dabei spielen in postkolonialer Perspektive die nicht überwundenen rassistischen Denkmuster in den Beziehungen zu Afrika und zu Menschen afrikanischer Herkunft eine entscheidende Rolle. Die Konferenz knüpft damit an die International Decade for People of African Descent 2015 – 2024 der UNO an und bietet zudem eine Plattform, um zivilgesellschaftlichen innovativen Initiativen, die sich auf dem afrikanischen Kontinent entwickeln, Sichtbarkeit zu verschaffen.

Dr. Boniface Mabanza Bambu
für den Trägerkreis Afrika-Konferenz

Freitag, 23. September 2016

18:00 Anreise / Anmeldung / Abendessen

18:45 Begrüßung / Einführung

19:00 Eröffnungsvorträge
Afrika in der gegenwärtigen Weltgeschichte –
Eine Kritik der schwarzen Vernunft

Anerkennung, Gerechtigkeit und Entwicklung:
Ausgangspunkte und Forderungen der UN Dekade für Menschen Afrikanischer Abstammung

Elisabeth Kaneza (Berlin / Rwanda)
Beauftragte der UN-Decade for People of African Descent
und Gründerin der “Kaneza Initiative for Dialogue and Empowerment”

Afrika und die entfremdenden ökonomischen Kreisläufe.
Für eine neue kulturelle und ökonomische Vorstellungswelt
Jean-Pierre Mbelu (Belgien / DR Kongo)
Unabhängiger politischer Analyst, Groupe Épiphanie

20:00 Diskussion

21:00 Ende des offiziellen Teils und informeller Austausch

Samstag, 24. September 2016

9:30 Einlass

10:00 Einführung

10:30 Fishbowl 1
Wer schuldet wem was?
Diskussion zu den Themen Entschuldung und Geostrategie, Handelspolitik und Migration, soziale Bewegungen und afrikanische Identität und …

Moderation:
Anne-Gisèle Nimbona (Bonn / Senegal)
Eleonore Wiedenroth-Coulibaly (Frankfurt am Main / angefragt)

13:00 Mittagessen

14:00 Workshops

1. Afrika und die internationalen Finanzinstitutionen
Jean-Pierre Mbelu

2. Ziviler Handlungsrahmen der UN Dekade für Menschen Afrikanischer Abstammung
Elizabeth Kaneza

3. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil –
Soziale Bewegungen im Bereich Flucht und Migration

Emmanuel Mbolela (Dordrecht, Niederlande / DR Kongo)
Autor und Flüchtlingsaktivist


Dieter Alexander Behr (Wien)
Netzwerk Afrique-Europe-Interact

4. Internationaler Handel, Rohstoffpolitik und Entschuldung
Many African countries depend on primary commodities, and this comes with certain in-built challenges. These challenges become especially pronounced in periods of sustained low commodity prices. In this workshop, we will look at these challenges from the point of view of global debt trends and debt sustainability. To expand the focus and provide some context, we will discuss the relationship between governments and extractive companies, and how the terms of the relationship affect government revenue. We will also briefly discuss trade and economic development, with a special focus on natural resources. Last but not least, we will look at some global initiatives that aim to address resource governance and debt sustainability, and use the cases of select countries to discuss how these global initiatives have been localized.

Dr. Olumide Abimbola (Halle / Nigeria / angefragt)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Kristina Rehbein (Düsseldorf)
Politische Referentin bei erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung e.V.

5. Maisha e.V. und Mekri e.V.
Migrantische Flüchtlingsberatung als Erfolgsmodell

Judith Alema (Frankfurt am Main / Eritrea)
Mekri e.V.

Virginia Wangare Greiner (Frankfurt am Main / Kenia)
Geschäftsführerin von Maisha e.V.

6. Afrikanische Renaissance und die aktuelle Weltwirtschaftsordnung.
Denkanstöße für einen ökonomischen Paradigmenwechsel für die Zukunft
Download: » Workshop-Präsentation

Dr. W. Urbain N‘Dakon (Fulda / Republik Côte d’Ivoire)
Koordinator des Arbeitskreises ReferentInnen im Rahmen der Gemeinwohlökonomie-Bewegung.


16:00 Pause

16:30 Fishbowl 2
Wer schuldet wem denn nun was?
Résumé – Diskussion im Plenum der Konferenz

Moderation:
Anne-Gisèle Nimbona (Bonn / Senegal / angefragt)
Eleonore Wiedenroth-Coulibaly (Frankfurt am Main / angefragt)


17:30 Schlusswort zum Ende der Konferenz

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Personen

Olumide Abimbola (Halle / Nigeria)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale) mit dem Forschungsschwerpunkt Informelle transnationale Handelsnetzwerke und Second Economy bzgl. Nigeria.

Judith Alema
Mitgründerin von Mekri e. V.

Judith Alema ist eine der Gründerinnen von Mekri e. V. Sie hat einen Master in Politikwissenschaft der TU Darmstadt und arbeitet als Koordinatorin bei DaMigra, dem Dachverband der Migrantinnenorganisationen in Köln.

Dieter Alexander Behr

Dieter Alexander Behr (Wien)
Netzwerk Afrique-Europe-Interact

geboren 1979, studierte an der Universität für Bodenkultur Wien sowie an der Universität Wien, ist Übersetzer, Journalist und Lektor an der Universität Klagenfurt und an der Universität Wien. Neben der Lehrtätigkeit an Universitäten, an Schulen und bei Gewerkschaften ist er Aktivist im Netzwerk Afrique Europe Interact sowie beim Europäischen BürgerInnen Forum. Seine Dissertation verfasste er zum Thema: "Landwirtschaft - Migration – Supermärkte. Ausbeutung und Widerstand entlang der Wertschöpfungskette von Obst und Gemüse". Arbeitsschwerpunkte: Nord-Süd-Verhältnisse, transnationale gewerkschaftliche Solidarität und antirassistische Arbeit, Flucht und Migration, Rechte von migrantischen Landarbeiter_innen in der industriellen Landwirtschaft.

Elisabeth Kaneza (Berlin / Rwanda)
Beauftragte der UN-Decade for People of African Descent und Gründerin der “Kaneza Initiative for Dialogue and Empowerment”

ist Politologin und Aktvistin aus Ruanda sowie Fellow des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Menschenrechte und Gründerin der Kaneza Initiative für Dialog und Empowerment. Seit 2015 hat sie die ehrenamtliche Koordination für die Durchführung der Internationalen Dekade für Menschen Afrikanischer Abstammung in Deutschland inne.

Jean-Pierre Mbelu (Belgien / DR Kongo)
Unabhängiger politischer Analyst, Groupe Épiphanie

ist Philosoph und Priester der Erzdiözese Kananga, DR Kongo. Er ist Mitglied der sozialpolitisch engagierten „Groupe Epiphanie“, einer Gruppe von kongolesischen Theologen in Belgien, die befreiungstheologisch arbeitet. Seine wöchentlich veröffentlichten Kolumnen zu geostrategischen Fragen in Bezug auf Afrika werden von tausenden Menschen in Afrika und in der afrikanischen Diaspora gelesen.

Emmanuel Mbolela

Emmanuel Mbolela (Dordrecht, Niederlande / DR Kongo)
Netzwerk Afrique-Europe-Interact

geboren 1973, studierte in Mbuji-Mayi, Provinz Kasai, in der demokratischen Republik Kongo Ökonomie und war in der Studierendenorganisation der Oppositionspartei UDPS (Union für Demokratie und sozialen Fortschritt) aktiv. Im Jahr 2002 wurde er im Zuge einer Demonstration gegen das Regime von Joseph Kabila inhaftiert, konnte jedoch entkommen und flüchtete. Seit 2008 lebt und arbeitet er in den Niederlanden. Er ist Vortragender und antirassistischer Aktivist im Netzwerk Afrique Europe Interact. Emmanuel Mbolela schreibt in seiner autobiographischen Erzählung "Mein Weg vom Kongo nach Europa - zwischen Widerstand, Flucht und Exil" (Mandelbaum-Verlag, 4. Auflage, 2015) über seine politische Aktivität im Kongo, die brutale Repression staatlicher Sicherheitsorgane, sowie über seine Flucht durch den afrikanischen Kontinent und den Aufbau von selbstorganisierten Sans Papiers-Gruppen in Marokko.

Dr. W. Urbain N‘Dakon (Fulda / Republik Côte d’Ivoire)
Koordinator des Arbeitskreises ReferentInnen im Rahmen der Gemeinwohlökonomie-Bewegung.

ist Referent für Qualitätsmanagement im Caritasverband Fulda und Koordinator des Arbeitskreises ReferentInnen im Rahmen der Gemeinwohlökonomie-Bewegung.

Kristina Rehbein

Kristina Rehbein (Düsseldorf)
Kampagnen-Managerin bei erlassjahr.de

ist Politische Referentin bei dem Entschuldungsbündnis erlassjahr.de. Zu ihren Schwerpunkten zählt die Verschuldungssituation der Region Subsahara Afrika. Sie hält einen Bachelor in Kulturwissenschaften und einen Master of Science in Global Development Management.

Virginia Wangare Greiner (Frankfurt am Main / Kenia)
Geschäftsführerin von Maisha e.V.

ist seit 2015 gewähltes Mitglied der Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung in Frankfurt am Main. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den ersten Integrationspreis der Stadt Frankfurt am Main 2002 und als erste nichtdeutsche Staatsangehörige das Bundesverdienstkreuz am Band 2006.

Trägerkreis Afrika-Konferenz

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